Moritz Marder | Wie können Designer und Ingenieure zusammenarbeiten?

Shownotes

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00:00:00: Musik.

00:00:09: Natürlich lassen sich viele Produkte nicht einfach neu erfinden, ein Schuh bleibt ein Schuh. Aber selbstverständlich ist es genauso die Aufgabe des Designers so

00:00:18: mindestens den Eindruck zu erwecken, das sei alles ganz ganz neu. Wie macht man das, wenn man es mit Durchlauferhitzern zu tun hat, mit Geräten, die der Installateur einbaut? Denn das, was in Deutschland eingebaut wird, vor allen Dingen

00:00:30: mit einem spektakulären Ruf, kommt von der Firma Viessmann. Moritz Rose ist Diplom Industriedesigner und der Chef

00:00:38: des Designs von Viessmann Berlin, und das ist eine viel viel modernere Angelegenheit, als man sich das gemeinhin vorstellt.

00:00:45: Musik.

00:00:55: Der Rat für Formgebung präsentiert den ndion Podcast mit Jörg Thadeusz und Moritz Rose.

00:01:03: Mit Moritz Rose unterhalte ich mich darüber, was Design heutzutage

00:01:06: tatsächlich bedeuten kann, inwieweit sich das entfernt von dem, was man sich darunter vorstellt, und inwiefern es ihn allergisch macht, wenn man behauptet, er sei der Farb-Sachverständige bei Viessmann, einem sehr sehr großen

00:01:20: Unternehmen für

00:01:22: verschiedene Heiz- und Installationsgeräte und so weiter. Er möchte nämlich nicht nur einfach oder würde seinen Job nicht richtig machen, wenn es ihm einfach nur darum ginge, welche Farbe die Apparate haben. Er beschäftigt sich vielmehr damit,

00:01:34: wie gestaltet man den Kontakt zwischen den Produkten und denjenigen,

00:01:40: der sie benutzt, oder aber auch einbaut, weil das auch schon wieder zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Er hat in der Automobilindustrie Erfahrung gesammelt, er hat in anderen Industriebereichen

00:01:49: Erfahrung gesammelt. Er gestaltet selber Möbel zu seinem Privatvergnügen, das alles tut der Diplom Industriedesigner Moritz Rose.

00:01:58: Viessmann, Herr Rose, kennen wir alle natürlich logischerweise. Weil jeder guckt mal hin, im Badezimmer oder so, dann ist da eben der Durchlauferhitzer, die Therme oder was es da nicht alles gibt. Ist für Menschen, die sich mit Installation nicht beruflich beschäftigen, oft auch sehr langweili.

00:02:11: Wir kommen da später zu, ich möchte aber zuerst mal nachvollziehen, wie man

00:02:16: das wird, wenn man sich entscheidet Design tatsächlich zu studieren. Bei Ihnen ist das verblüffenderweise so, dass Sie

00:02:23: dass Sie stark über das Handwerkliche kommen. Sie begreifen sogar Zeichnen, was Sie so gut können,

00:02:27: als Handwerk. Inwiefern? Man würde doch sagen, das ist eine Begabung, das ist ein Talent. - Ja, also ich unterrichte Zeichnen auch, sowohl für Kunsthochschulen, Leistungskurse an Gymnasien als auch Teilnehmer

00:02:39: von Kursen, die ich bei Viessmann im internen offenen Weiterbildungsangebot anbiete. Und da fällt dann eben auch häufig das Wort Talent, und ich glaube,

00:02:48: dass Talent sich im Wesentlichen dadurch ausdrückt, dass man sich mit etwas lange auseinandersetzen kann,

00:02:53: ohne dass sich das als Anstrengung oder Üben irgendwie dann so auf die Psyche niederschlägt. Und das war etwas, das mich immer begleitet hat und

00:03:05: ich mag es einfach sehr sehr gerne zu zeichnen und Dinge am Papier zu bauen, sozusagen, also zu entwickeln. - Wenn ich es richtig weiß, hat Sie da durchaus Ihre Mutter inspiriert,

00:03:14: weil die das auch so gut kann, oder wie lief das? - Ja, also die ist gelernte Erzieherin und hatte auch so einen Hort-Verbund geleitet in und um Braunschweig und

00:03:25: künstlerische und auch gestalterische Förderung von Kindern, was dann eher so basteln und so weiter angeht, das hat mich von ganz früh an begleitet.

00:03:32: Und es wurde mit dem jugendlichen Alter, dann ging das eher so in Richtung Tischlern und

00:03:37: Skateboard-Rampen bauen und so weiter und so fort ... Wieso wollten Sie gerade diese Rampen bauen? Weil Sie haben gedacht, das ist schon ganz gut, was ich hier sehe, aber

00:03:46: das geht besser oder was war Ihr Gedank? - Das wollt man halt zu Hause vor der Tür haben, und dann hat man sich da im Baumarkt mit zusammengeschusterten Material irgendwas improvisiert, damit man da dann mit den

00:03:55: mit den Freunden

00:03:56: im Viertel dann irgendwie fahren kann und dann nicht immer zum Skateplatz muss, oder so. - Ist das so, Sie waren beim Baumarkt, haben sich das Zeug zusammengeholt, ist das so, wenn Sie dann angefangen haben zu bauen, dass Sie sich dann da verlieren, dass Sie gar nicht merken, dass es schon was weiß ich 10 Uhr abends geworden ist oder so? - Also bevor man anfängt zu bauen, muss man erstmal ziemlich genau wissen, was man baut, weil so wie man dann ins Physische übergeht, wird das dann ansonsten relativ

00:04:21: kost- oder zeitaufwendig da dann noch groß zu experimentieren, und da hilft dann halt wieder das Zeichnen. Und da sind wir auch fast schon

00:04:28: am Herzen des Werkzeugs des gestalterischen Arbeitens, dass man sich halt erstmal am Papier im Klaren wird und da Varianten durchprobiert, durchdiskutiert und für alle halt auch anschaulich macht.

00:04:37: Bevor man dann dran geht, ja und wenn man dann anfängt zu bauen, dann baut man bis es fertig ist, das kann schon mal länger gehen.

00:04:44: Wenn ich jetzt - wenn ich mir in Erinnerung rufe, was mein Vater immer so gebaut hat - dann folgte das tatsächlich immer vor allen Dingen handwerklichen Maßstäben und hat dazu geführt, dass es am Ende auch

00:04:53: aussah wie einfach, da hat jemand mit der Bohrmaschine hantiert, es ist wird nie umfallen, es wird mehrere Erdzeitalter überstehen, aber es wird nie schön werden. Ist nach Ihrer Auffassung

00:05:07: Schönheit eine Dimension? Oder sagen Sie, nee, nee, wer über Design reden möchte und da mit "schön" anfängt, der ist schon auf dem Holzweg?

00:05:16: Ja, also "schön" ist glaube ich für viele

00:05:20: im ersten Schritt mal, dass indem sie das erkennen, was sie suchen oder brauchen. Wenn man dieses Schönheitsbild einer Oase, die in der Wüste erscheint, oder sowas mal ranzieht, dann ist die Oase die Verkörperung des Durststillens in der Ödnis oder sowas, und ich glaube, wenn man auf der Suche nach einem Produkt ist beispielsweise, dann erfüllt die Funktion, die ja dann immer gerne zitiert wird, einfach

00:05:46: unheimlich viele Dimensionen, und da ist dann eben oft die Frage, wo denn die Definition von Funktion anfängt und aufhört. Weil wenn ich jetzt sage, das muss halten und das muss irgendwie gut verschraubt sein und ich will das schnell fertig gebaut haben,

00:05:58: dann sieht das eben auch oft so aus. Aber wenn man dann von vornherein den Anspruch hat, dass es eben auch,

00:06:03: ja, dass es eben auch wenn es gerade nicht benutzt wird und da steht irgendwie gut aussehen muss, oder dass ich das Gefühl haben möchte,

00:06:10: das anzuschauen und da einen handwerklichen Feingeist von materialverbunden oder sowas drin zu erkennen,

00:06:17: dann sind es eben ganz neue Dimensionen, die ja bei vielen Produkten ganz selbstverständlich als funktional mitgedacht werden - dass man sagt, dann müssen eben

00:06:25: Formübergänge so bündig sein, dass man sich da nicht dran verletzt oder sowas, um noch mal die die Skateboard-Rampe zu bemühen oder so oder

00:06:33: Hygiene im Medical-Gestaltungsbereich

00:06:36: bis hin zu Fehlervermeidung, was dann bei medical auch ein Riesenthema ist, das heißt diese Ästhetik ist für mich eine

00:06:45: funktionale Dimension, würde ich sagen, die

00:06:49: ja auf den ersten Blick vielleicht Begehrlichkeiten wecken kann, dann aber auf den zweiten und dritten Blick

00:06:58: mehr und mehr so ein Gefühl von ja von gerne besitzen oder sowas oder gerne um sich haben.

00:07:07: Sie sind ja, irgendwann hat sich bei Ihnen rauskristallisiert, dass Sie gerne in der Automobilbranche arbeiten möchten, und ich erinnere mich daran, ich hatte jetzt kürzlich einen Leihwagen, das war ein Audi A6, wo

00:07:18: komplett neue Oberflächen in dem Cockpit sind, dass man die ganze Zeit das Gefühl, das Bedürfnis hat, man möchte da drauf rumspielen und man möchte noch mal drücken, obwohl man eigentlich nur einen Bildschirm berührt, hat man so einen Impuls - das löst einen Impuls aus, der sich

00:07:32: unglaublich angenehm anfühlt, und man möchte - mal abgesehen davon, dass das sowieso haptisch ein absolute

00:07:38: Traumding ist, da das Lenkrad anfassen und so, das macht einfach alles Spaß. Ist diese

00:07:45: Gefühlslage, die sich bei einem Kunden, bei einem Fahrer einstellt, das was sie ursprünglich an der Automobilbranche gereizt hat? - Definitiv, also das ist

00:07:55: ein perfekter Übergang auch im Zusammenhang zu der Frage davor, was jetzt Funktion und Ästhetik angeht.

00:08:01: Ich kann mich noch an Diskussionen erinnern, die waren schon, als ich da für die paar Monate bei Bugatti sein durfte, dann immer Thema, dass diese ganzen Mobility-Konzepte und dass Mobilität jetzt im Grunde auf wie komme ich am schnellsten von A nach B reduziert wird,

00:08:16: das Automobil-Design früher oder später obsolet machen, und auch diese ganzen haptischen Erfahrungen, diese

00:08:23: klassischen Insignien des Luxus im Innenraum mit Wurzelholz und so weiter, Intarsien, bis hin zu dem Geräusch, das der Audi dann eben auch macht, wenn die Tür zugeht und so weiter. Da gibt's ja

00:08:34: unheimlich viele auch da Gestaltungsdimensionen, die bis hin zu olfaktorisch gehen.

00:08:40: Und die letzten 10 Jahre haben gezeigt, dass genau das Gegenteil eigentlich passiert, weil wenn ich die Möglichkeit habe, eben mit einem Smart oder mit dem schönen Audi A6, den Sie dann

00:08:53: da hatten, von A nach B zu fahren, dann entscheide ich mich eben doch wieder für das Fahrzeug, in dem ich mich und dann fängt ein Katalog von Adjektiven an - fühle, also

00:09:02: sicher, gesund, gut geschützt, von schönen Materialien umgeben. - Ihre Botschaft ist letztendlich oder Ihre Erfahrung sagt, wir können,

00:09:14: wir brechen zwar in ein neues mobiles Zeitalter auf, aber wir werden das nicht in Seifenkisten machen oder Autos dürfen deswegen keine Kiste sein. - Ja, ich glaube die gestalterischen Dimensionen bleiben genau dieselben und dass man auch als Gestalter

00:09:28: in der Gestaltung von Interaktion, was es ja letztendlich ist, egal, was man dann gestaltet, weiterhin sehr sehr sehr relevant bleibt,

00:09:39: Ja, dass sich dann eben nur die Skala verschiebt, dass wenn jetzt einige Dinge sich vielleicht auch von selbst gestalten wie z.B.

00:09:46: eine Homepage oder die Hochzeitseinladung, dann gestaltet man als Designer dann eben das System darüber und wie das funktioniert so. Und ähnlich

00:09:58: war das für mich eben auch der Schritt weg vom Automobildesign, dass ich gemerkt habe, dass das eigentliche Styling, also die wirkliche

00:10:07: formale Ausgestaltung, in der man versucht diese 200 Einzelprodukte, die so ein Automobilinnenraum sicherlich mindestens hat, irgendwie zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzuführen, dass mich das auf Dauer

00:10:20: nicht genug interessiert, glaube ich, ist die ehrliche Erkenntnis. - Weil das ist zu viel Kleinkram? - Eher im Gegenteil, also das ist ein sehr sehr gesamthafter Gestaltungsansatz, also

00:10:33: ist ja auch ein bisschen der Ruf von Automobildesign, dass man dann da irgendwie den Außenspiegel gestaltet, und der macht das Lenkrad, und der andere macht den Sitz oder so. Aber speziell das Interior Design ist eins, in dem wirklich

00:10:44: Design-Stars, also international, die dann auch ganz systematisch durchwechseln in den großen Marken und auch

00:10:54: jeweils die sind, die dann mit in den Designteams sitzen, wenn dann eine Automobilmarke wieder einen großen Durchbruch macht.

00:11:00: Dass die eben mit einem sehr sehr sehr gesamthaften und sehr sehr großen Gestaltungsansatz an dieses erstmal gefühlt kleinteilige,

00:11:10: an diesen Negativraum, in dem man sich da befindet, rangehen. - Das heißt, die Ambition bei Ihnen,

00:11:17: dass man irgendwann sagen kann, dieser VW, wo Sie waren, kein Wunder Braunschweig, nicht weit weg, oder Bugatti,

00:11:26: dieser besondere VW ist ein Moritz Rose-VW - die Ambition hatten Sie dann irgendwann nicht mehr? Das ist eine Dimension, die mir

00:11:38: generell so ein bisschen abgeht.

00:11:40: Das findet man in jeder Designdisziplinen, im Automobildesign ist das auch schon relativ stolz, wobei die Designer, die dann auch meine Vorbilder waren und bis heute auch in anderen Disziplinen sind, das sind immer sehr

00:11:54: bescheidene, eher problemlösungsgetriebene. Und ich habe glaube ich ... - Statt was? - Statt

00:12:01: Stolz und autorengetrieben oder mit so einer Absenderschaft an sowas ranzugehen, was dann eher zu Fashion passt oder so oder dass ich jetzt der Designer bin, das sieht so aus, weil ich das gemacht habe. - Obwohl das ja schon toll ist eigentlich ...

00:12:16: Toll, weil ich es gemacht habe. - Ja, aber das ist geschmäcklerisch und das ist ja klar, also dem einen gefällt's, dem anderen nicht, und dann sagt man, aber es ist von dem, und dann heißt es "Oh", aber

00:12:26: den Namen kenne ich nicht. - Aber überlegen Sie mal, wenn man ein Synonym wird für einen bestimmten Stil, weil Sie gerade Mode angesprochen haben, wenn man jetzt sagt, dieser Anzug

00:12:35: ist beinahe Helmut Lang.

00:12:38: Dann wissen wir beide und viele andere Menschen, was damit gemeint wird, und ich bin ja längst noch kein Mode-Experte, aber ich weiß, damit ist ne

00:12:45: ist die auf die Spitze getriebene Sachlichkeit gemeint, und das ist doch toll, oder das finden Sie nicht so gut, das finden Sie geschmäcklerisch? -  Nein, das ist toll, also das kann sicherlich auch passieren. Das ist jetzt auch ein bisschen eine andere Richtung, das Beispiel, das Sie jetzt gebracht haben.

00:13:00: Ich glaube, das darf nicht a-priori Zielsetzung sein, um zu einer gestalterischen Haltung zu kommen. Also wenn es mir von vornherein darum geht,

00:13:10: Dinge so aussehen zu lassen, weil ich eben so stolz bin, dass ich da mit niemandem drüber diskutiere, dann werde ich an

00:13:16: relativ vielen Stellen Dinge ausblenden müssen, die dann vielleicht zu einer guten Interaktion beitragen.

00:13:21: Und damit vielleicht zu einer neuen Interaktion beitragen, aber das ist eben für mich nicht die langfristige Zielsetzung gewesen, sondern ich wollte mir dann eher die

00:13:29: Hände ein bisschen schmutziger machen und Dinge haben, die die Warum-Frage beantworten können.

00:13:33: Also nehmen wir mal ein anderes Beispiel, weil Sie später dann bei Phoenix gearbeitet haben, da war dann unter anderem auch Vorwerk Ihr Kunde. Bei Vorwerk denken jetzt alle Leute, der größte Erfolg von Vorwerk, neben den ganzen Staubsaugern, ist der Thermomix, den ich z.B. auch besitze, und der mich unglaublich fasziniert hat, wie der gestaltet ist,

00:13:52: dieses Ding, wo man alles, die Produkte alle rein macht, das so einrastet, man weiß genau, das rastet nur auf eine bestimmte Art und Weise ein, und dann natürlich als,

00:14:02: ich nehme an, das ist eine sehr männliche Sache, denn von Freundinnen hab ich das noch nicht gehört, dass sie das auch fasziniert - man kann damit alles Mögliche machen: wiegen, man weiß ganz genau, wie viel man zugeben muss und

00:14:11: man muss niemals eine Bedienungsanleitung lesen, weil alles ist selbsterklärend, ich sehe das und denke, aha, jetzt drück ich hier. Ist das das, was Sie sich vorstellen? Ist das schon sozusagen, dann ist die Kommunikation zwischen Designer und Endkunde gelungen?

00:14:27: Ja, genau und

00:14:28: das ist beim Thermomix auch ein sehr gutes Beispiel für eine sehr sehr gelungene Zusammenarbeit zwischen Ingenieur und Designer oder wo

00:14:37: Designer und Ingenieur sich eben gemeinschaftlich als Produktentwickler begreifen, weil das Konzept einerseits genial ist,

00:14:44: ist ja der Topseller von Vorwerk, also macht erstaunlich ... - Obwohl man das eigentlich nicht braucht, man braucht dieses Gerät eigentlich nicht. - Also, jeder der das hat, liebt das, das ist ein ganz faszinierendes Produkt,

00:14:57: dass alle, die den Thermomix haben, sagen, das ist genial, das will ich nicht mehr abgeben. Und jeder, der es nicht hat, denkt irgendwie, ja,

00:15:02: also ist doch irgendwie, was soll ich mit so einem kochenden Riesenvieh, da auf meiner Arbeitsplatte. Und

00:15:10: kann ich beides verstehen, ich kenne das Gerät natürlich sehr gut, soll auch keine Werbeveranstaltung werden, aber die

00:15:18: Herangehensweise an Problemlösen im Haushaltskontext in dem Fall Vorwerk

00:15:24: ist eben eine, die die auch mit ihrem Inhouse-Designteam ja auch - Phoenix Design unterstützt da -

00:15:29: sehr erfolgreich meistern, auch in den Dimensionen Staubsauger beispielsweise, wo man sich gegen so einen

00:15:34: Dyson oder sowas, der ohne Filter da auch einiges umgekrempelt hat, an dem Markt behaupten muss, und die das ja sehr erfolgreich tun. Also eins der

00:15:44: großen Projekte, die ich bei Phoenix Design betreuen durfte, war der autonome Staubsauger-Roboter für Vorwerk, der vr300. Und das ist eben auch ein komplett neuer Produkt-

00:15:57: Typus gewesen, wo ganz viele Fragezeichen dann auftauchen: wie funktioniert der in der Wohnung, wie fühlt es sich an, wenn der da

00:16:04: rumfährt, während ich nicht da bin, wie leere ich den, wie trage ich den durch die Gegend, wenn er mal was falsch macht und so weiter. - Wenn ich noch mal auf den Thermomix zurückkommen kann, weil Sie den Ingenieur gerade angesprochen haben - ist der Ingenieur, die Ingenieure im Zweifelsfall,

00:16:19: für mich als Designer schon eher ne Nervensäge, weil da bei dem Thermomix hab ich mich darüber gewundert,

00:16:28: warum kann dieses Ding so wahnsinnig gut schneiden - also, da hat man das Gefühl, da kann man einen Baumstamm reinstecken und hat hinterher einen Smoothie. Und dann denke ich, dann stell ich mir immer vor, da sind so zwei Ingenieure sitzen und sagen, okay, das schneidet schon ganz gut, aber wir wollen das noch besser. Und dann fummeln sie noch mal an dem Motor rum. Und dann stell ich mir vor, kommt der Designer und sagt, Leute, jetzt ist mal gut,

00:16:49: wir müssen das ja alles auch noch so verbauen können, dass Leute das gut finden und sie das, wie Sie sagen, gerne auf ihre Arbeitsplatte stellen.

00:16:58: Mein Papa ist Ingenieur z.B., also die gesamte Gattung als Nervensägen zu bezeichnen, das würde mir auf die Füße fallen. Ich arbeite mit Ingenieuren sehr sehr gerne zusammen, weil das eine sehr

00:17:13: kreative Berufsspezies ist. Die eben auch große Fans davon sind, für neue Probleme mit neuen Lösungen zu kommen.

00:17:22: Und dem Designer, dem fällt häufig ein bisschen zur Last, dass seine Zielsetzung nicht so ganz nachvollziehbar ist, und man denkt dann so,

00:17:32: der will jetzt, dass es irgendwie schön aussieht oder der will jetzt hier so einen tollen Schwung da rein, so ein Schwung ist aber Quatsch, Designer haben überhaupt kein

00:17:38: Verständnis für Funktionen oder so. Wenn man dann dem Ingenieur aber erklärt, ja schaut mal, so wie ihr die Messer da unten jetzt drin habt,

00:17:44: habt ihr da mal reingefasst? Habt ihr das mal ausgebaut, um das in die Spülmaschine zu packen, und die hatten die ganze Zeit nur die schärfsten Messer, die den Baumstamm hexeln, im Kopf und merken dann in dem Moment, oh Shit, stimmt, das funktioniert doch nicht so gut.

00:17:56: Und dann eben mit Entwürfen zu kommen, gegebenenfalls dann auch unterfüttert mit

00:18:01: qualitativer oder quantitativer Nutzerstudie, das schafft dann so genau dieses Kollektiv von Ingenieur und Designer, das dann zu

00:18:09: sehr guter Produktentwicklung führt. - Aber jetzt ist klar, da sind Sie wieder bei dem Thema, glaube ich, oder bei dem Motiv, was in Ihrer beruflichen Entwicklung eine große Rolle spielt, das Handwerkliche, man kann zeichnen

00:18:21: lernen, wenn man sich genug damit beschäftigt. Man kann handwerkliche Dinge machen, wenn man sich vorher Gedanken tatsächlich genug dazu gemacht hat. Aber woher kommt

00:18:31: {...} woher kommt die Idee,

00:18:35: diesen oder jenen Schwung sollte es haben, dieser oder jener Ästhetik sollte es folgen, woher kommt da die,

00:18:43: lassen Sie sich dann inspirieren, von dem was es schon gibt, weil eigentlich müsste, ist man ja als Designer fast schon verpflichtet, immer wieder neu. - Ja, ich glaube

00:18:54: nicht so richtig an die formale Dimension von Design, und das macht mich für Automobildesign dann auch früher oder später unbrauchbar. Weil mich dieses Styling oder auch dieser eine Schwung oder dieser eine

00:19:06: stringente Einsatz von von irgendeinem formalen Element oder von Farbe oder sowas

00:19:13: nicht so wirklich interessiert oder oder reizt gestalterisch. Das heißt, das kommt häufig daher, dass man natürlich versucht eine Differenzierung zu schaffen.

00:19:22: Ich glaube aber, dass gerade im Kontext von der Entmaterialisierung, die man bei so ziemlich allen Produkten beobachtet, dass die großen Kopfhörer kleine In-Ears werden.

00:19:32: Dass die Uhr aufs Handy wandert und das Wearable am Handgelenk idealerweise dann irgendwie als Diabetes-Messer dann mit in die Blutbahn wandert und so weiter, dass

00:19:41: die wirkliche formale Ausgestaltung, Differenzierung über, wie es aussieht,

00:19:46: ein bisschen outdated ist. Also das ist in Disziplinen wie Automobildesign und Fashion und so weiter natürlich noch notwendiges gestalterisches wieder Handwerkszeug.

00:19:56: Weil es da ja anders aussehen muss, um sich zu differenzieren, ich glaube aber, dass die viel viel spannendere Disziplin ist, eben für mich, n = 1, über Interaktion zu differenzieren, und zu merken, wow,

00:20:06: Viessmann-Beispiel, der Servicepartner, da weiß ich sofort, wann der kommt, und hab so einen Countdown, bis er da ist.

00:20:13: Bei Wettbewerbern muss ich irgendwie meinen Partner anrufen, krieg da keinen an die Strippe und vor November ist der nicht da, wenn mir im September die Heizung ausfällt. - Da bricht ja unsere Welt nach wie vor auseinander in die unglaublich modernen Teile, wo ich sage, ich möchte - im Prinzip muss der Lieferservice schon

00:20:29: ahnen, dass mir nach Pizza zumute ist und sie dann bringen und so weiter. Und auf der anderen Seite gibt's den Schornsteinfeger, der sagt, der den Zettel

00:20:38: in den Briefkasten schmeißt und dann einen hinterher anschreibt, warum man nicht da war.

00:20:43: Gehen wir mal diesen Schritt mit, Herr Rose, zu Viessmann. Das ist ein Unternehmen, das sitzt in Hessen, zwischen Orten, die ich mir rausgeschrieben hab - Battenberg,

00:20:55: Hattfeld, Bromskirchen, und es ist nicht so weit weg von Kassel, wo schon Leute sagen, ich möchte noch nicht mal gern nach Kassel. Und da beschäftigen sie, und Sie kommen

00:21:07: als jemand der,

00:21:09: was Sie gerade beschrieben haben, der sich mit dem autonomen Staubsauger beschäftigt hat, der an Autos zugange war, der von Autos geträumt hat, die Skateboard-Rampe früher - und plötzlich

00:21:18: Installationshandwerk. Wie war denn das am Anfang, als Sie darüber nachgedacht haben, ob Sie da arbeiten wollen? - So dass ich die Marke erstmal natürlich nicht kannte,

00:21:29: und da auch gewisse Fragezeichen waren, also eine gestützte Markenbekanntheit hat

00:21:35: Viessmann von 89% glaube ich, also soll heißen, wenn man die Wortmarke gezeigt bekommt, sagt jeder, ach ja, habe ich schon mal gesehen,

00:21:41: und ... denkt, Badezimmer, Heizung. - Ja, noch nicht mal, also das ist eben oft so, dass wir in der Wintersaison dann mit

00:21:51: Helmen oder Gewehren in Verbindung gebracht werden, weil das eben im Biathlon oder beim Skispringen auf dem Helm ist oder auf dem Gewehr. - Das ist, da läuft dann aber was schief, das ist nicht gut.

00:22:02: Ist nicht so schlimm, also es gibt die gestützte Markenbekanntheit ist da relevant. Und so wie man in dem Entscheidungsprozess ist und sich mit unterschiedlichen Marken auseinandersetzt, macht eben gerade die gestützte Markenbekanntheit dann eben auch einen Großteil von Vertrauen aus, dass man das Gefühl hat, Mensch,

00:22:16: das kommt mir bekannt vor. - Dann müssen Sie den Begriff mal genauer erklären. - Also es gibt verschiedene Arten Markenbekanntheit

00:22:24: empirisch zu erheben, und eine davon ist eben in einer quantitativen Umfrage Leuten dann die Wortmarke zu zeigen

00:22:31: und zu fragen, haben Sie das schon mal gesehen? Eine andere wäre zu sagen, nennen Sie mal Hersteller aus dem Energie aus der Energie-Segment,

00:22:39: Sparte oder von Heiztechnik, und welche dann eben genannt werden, das sind dann die, die ungestützt bekannt sind. Und gestützt bekannt sind dann eben diese,

00:22:48: wie gesagt, wenn man die Wortmarke schon mal gesehen hat.

00:22:53: Sponsoring und Marketing ist auch nicht wirklich mein Fachgebiet, aber die Entscheidung damals zu Viessmann zu gehen, die war maßgeblich eben von der Professionalität getrieben und eben auch von der Herausforderung,

00:23:05: in dieses B2B-Gestaltungsumfeld,

00:23:12: wo eben die Vereinfachung, die Sie gerade genannt haben, mit dem entweder Schornsteinfeger - hab ich einen Zettel im Briefkasten oder ich habe jemanden, der meine Wünsche da antizipiert -

00:23:22: da sind die Lösungen, die man bringen kann, welche die sehr sehr substanziell sind.

00:23:28: Und vom Schritt her gar nicht so weit weg sind. - Wie Sie das Unternehmen kennengelernt haben, Sie wussten auch, was sich dahinter verbirgt, haben sich darauf vorbereitet und dann kommen Sie dahin, was war dann?

00:23:42: Es müssen Sie ja Dinge überzeugt haben, Sie sind ja ein junger Mann, Sie sind Anfang, Mitte 30, Sie haben

00:23:49: zig Möglichkeiten. Und dann müssen die Ihnen ja was bieten. - Genau, also spannend ist Viessmann natürlich, weil es eins der schillernden Beispiele

00:23:57: in Sachen Corporate Design ist, also mit der Zusammenarbeit mit Anton Stankowski in den 60er-, 70er Jahren,

00:24:03: der auch die Deutsche Bank gemacht hat, Signal Iduna, Rewe-Gruppe und so weiter. Also das ist eben eine der großen deutschen Urgesteine von

00:24:13: Gestaltung. Ich hab da in der Bewerbungsgespräch-Phase gemerkt, also abgesehen davon, dass der Standort eben auch sehr sehr beeindruckend ist, dass

00:24:23: da so ein Geist alles durchströmt, der eine gewisse Haltung externalisieren will. So dass eben bei allem,

00:24:31: insbesondere diese Warum-Frage beantwortet werden können muss. Dass man sagt, warum

00:24:36: machen wir das denn hier so, und warum denn nicht so? Wäre es nicht schlauer, wenn... Also diese Bereitschaft, alles zu hinterfragen

00:24:42: und alles irgendwie in Bewegung zu halten, alles anzupacken und zu gestalten, das wird da von Vorstandsebene und insbesondere auch von

00:24:51: jetzt {...} und zu der Zeit, als ich mich da beworben habe,

00:24:55: Prof. Dr.Dr Martin Viessmann gelebt. Und das ist für einen Gestalter eben eine sehr sehr interessante Umgebung, wenn man mit

00:25:04: der Führungsmannschaft von so einem 12.000 Mitarbeiter Unternehmen, auch mit der Fertigungspower im Hintergrund,

00:25:10: das gemeinschaftliche Verständnis hat, dass die Interaktion

00:25:17: mit dem Kunden und mit unserem Installateurskunden natürlich auch

00:25:21: die Hauptrolle für ein differenziertes Dienstleistungsangebot ist. - Sie haben das eben so nebenher gesagt, der Standort ist beeindruckend. Als jemand, der auf Materialien geeicht ist, der

00:25:34: anguckt, wie ist was kreiert. Warum hat Sie dann dieser Standort da in diesem Niemandsland so beeindruckt? - Der Standort hat per se durch Mobilität getrieben schon einen recht dramaturgischen Auftritt, dass man eben erst mal gezwungen ist ziemlich lange durch

00:25:52: je nach Jahreszeit Grün oder Braun zu fahren, oder vielleicht auch mal Weiß, wenn man Glück hat.

00:25:57: Das heißt, man fährt da über Wälder und Wiesen und irgendwelche sich windenden Bundesstraßen mit Blitzer in 30-Zonen, Ewigkeiten, und fragt sich mit

00:26:06: jedem Kilometer, den man {...} Die Amerikaner nennen das ganz diplomatisch, very scenic,

00:26:14: wenn sie uns mal besuchen. Aber im Grunde genommen ist es jwd oder ADW oder wie auch immer.

00:26:23: Und wenn man dann eben ankommt, dann fährt man erstmal in die Viessmannstraße ein, kommt an den Kurzumtriebsplantagen vorbei, wo ein Teil der Pappeln gezüchtet wird, die dafür sorgen dass der Standort CO2-

00:26:34: seitig so aufgestellt sein kann, dass er die Klimaziele vom Kyoto-Protokoll für 2050 und 2014 erreicht hat. Dann ist da eine Biogasanlage, wo es mit

00:26:45: großen Automobilherstellern Konzepte

00:26:48: gibt, die eben das Gasnetz da erneuern, also aus erneuerbarer Quelle nähren. Dann kommt man weiter und dann ist da ein riesen Mitarbeiterparkplatz, da kriegt man so ein Gefühl für die Dimensionen und dann fährt man auf den Besucherparkplatz und sieht

00:27:02: riesen Kunstwerksinstallationen.

00:27:07: Von Anton Stankowski hängen noch die Originale im Flur. Man geht dann da in diese Empfangshalle, wird nett

00:27:14: begrüßt und dann ein ganz professionell durchgeführtes Bewerbungsgespräch. Das hat schon eine komplett andere Skala als man jetzt bei einer Agentur dann hat oder sowas, wenn man sich da

00:27:26: bewirbt, das war eben das, was ich kannte und das hat mich schon sehr beeindruckt. Und als dann die

00:27:31: Fertigungsführung noch stattfand nach einem der Bewerbungsgespräche, da war dann klar,

00:27:38: dass die Skala und die Art wie das Unternehmen aufgesetzt sind, eben so professionell und so spannend sind, dass ich da einfach sehr, sehr, sehr viel

00:27:47: lernen kann. - Also das heißt, Sie hatten, als Sie da waren, das Gefühl, hier wird

00:27:54: gedacht und zwar groß gedacht. Wenn Sie sagen Klimaziele {...} könnte man vielleicht einfach auch lassen oder wenn man sowieso da irgendwo in Hessen im Wald sitzt, könnte man so einfach auch mal schlicht

00:28:07: wegignorieren.

00:28:10: Und gleichzeitig lern ich daraus, das ist für Sie zentral, dass groß gedacht wird, egal in welcher Provinz man sich befindet. {...}

00:28:18: Ich mag diese gesamthaft Herangehensweise. Das war eben im Kleinen dann die gesamthafte gestalterische Herangehensweise ans interior im Auto und wenn wir an Marke rangehen und ich habe Marke ja so häufig

00:28:32: berührt von Phönix aus und

00:28:34: über recht zentrale Produkte hier und da auch dran geschnuppert, aber als Agentur, als Externer hat man halt keinen Zugriff auf

00:28:42: {...} marketingseitig ist man dann oft schon außen vor und wenn man dann merkt, wow die strategischen Ziele eines solchen Unternehmens, das Unternehmen so aufzusetzen,

00:28:55: dass wir eben nachhaltiges Wachstum garantieren können und ein Dienstleistungsangebot haben, dass uns auch sicher differenziert und dass die Probleme von morgen löst und so weiter und wenn das die Zielsetzung von der Führungsmannschaft ist,

00:29:07: dann hat das glaube ich für wahrscheinlich so ziemlich jeden, der

00:29:12: in welchem Bereich auch immer gerne arbeitet, eine ziemliche Anziehungskraft. - {...} Die Interaktion des Kunden mit

00:29:18: dem Produkt ist für Sie relevant. Dann heißt das, das was man klassischerweise mit dem Design verbindet nämlich "Mach du mir doch mal ein Logo", das wäre ja bei Viessmann schon beinahe

00:29:29: unnötig, weil dieses Logo ist ja fabelhaft. Wenn Sie jetzt hingehen und sagen würden "Dieses Logo, weil ich bin ein neuer Designer, ich bin ein junger Designer, ich bin der Head of Design. Ich verändere das mal."

00:29:42: Wäre das sinnvoll? Wäre das nachvollziehbar? - Wenn es nötig ist. - Nötig würde es durch was denn? - Durch neue Zielgruppen, durch eine neue Ausrichtung der Marke, dass man sagt "Wir wollen uns ein Stück weit differenzieren von dem, wofür Vissmann bisher wahrgenommen wird."

00:29:56: Also so ein Brand Relaunch oder sowas, da muss man schon sehr in Not sein oder irgendein altes Kapitel hinter sich lassen wollen, wenn man da jetzt wirklich komplett revolutionär rangeht, aber die

00:30:10: Evolution, sagen wir mal, die passiert täglich, also auf operativer Basis. Ich habe ja in meiner Zeit

00:30:17: das Designteam bei Viessmann aufgebaut, {...} die Designabteilung. Das sind jetzt, ich glaube

00:30:22: 17 Mitarbeiter mit Brand Design, die eben alles an Marketing machen, AUX Design, die für die Digitalprodukte zuständig sind im Industrial Design, was dann

00:30:31: die Hardware und die Interaktion mit der Hardware an der Schnittstelle zu den Digitalprodukten gestaltet und da passiert die ganze Zeit eine Entwicklung

00:30:40: in der Marke und auch des Markenauftritts, aber das ist eben eine, die eher auf Kohärenz bedacht ist als auf den großen Wurf {...}.

00:30:51: Was ist denn im Zusammenhang mit Produkten, die der Installateur einbaut, gutes Design?

00:30:59: Das ist die klassische Familienfeier-Frage, die ich dann oft beantworten muss. Was macht man denn als Designer da eigentlich

00:31:07: bei Viessmann? - Aber ich würde jetzt annehmen, dass derjenige, der jetzt einfach die Gehäuse baut oder fräst oder was auch immer macht, dass der sich denkt "Aha, Moritz du bist der, der bei uns die Aufkleber auf die Dinger {...} entwirft was oder schön draufklebt." - Also ich habe das schon mal erzählt, dass ich gerne

00:31:23: auch als Farbsachverständiger vorgestellt werde. Ich hoffe, man hört den Sarkasmus durch.

00:31:29: Das ist schon eine sehr, sehr gängige Wahrnehmung von Design, dass es da immer um das Aussehen und um formal geht.

00:31:35: Und ich bin bereit, so weit zu gehen, zu sagen, dass die formale Dimension oder das, wie es aussieht,

00:31:44: im ersten Schritt und dann auch relativ lange ziemlich egal ist, sondern dass es erstmal darum geht,

00:31:50: was dieses Gerät kann. Und da gibt's dann eben die technischen Parameter, wenn wir z.B. so ein Wandgerät nehmen, die eben von unseren Hydraulik-Ingenieuren, von den Wärmetechnikern usw. und so weiter perfekt

00:32:00: beherrscht werden. Also wir haben ja seit Jahrzehnten auch einen Technik Vorsprung behaupten können, aber diese

00:32:08: Unterschiede schmilzen mit der Zeit und die Frage, wie man sich dann differenziert, wenn man dann sagt "Du, dann malen wir den Kessel jetzt mal in einer anderen Farbe an oder machen da ein anderes Logo drauf", da gähnt jeder nur müde. Das heißt, früher oder später kommt man zu der Lösung, dass man "Wir müssen die irgendwie günstiger machen."

00:32:21: Und da das dann eben die Marge schmälert und der Preiskampf dann im Grunde eine Sackgasse in Richtung Grab ist,

00:32:29: muss man schauen, worüber man sich dann differenziert und da ist die Antwort halt definitiv,

00:32:33: um die Frage noch konkret zu beantworten: "Was macht gutes Design bei einem Wandgerät z.B. aus?" Wir haben als erstes Gerät am Markt jetzt ein höhenverstellbares Display,

00:32:44: dass sich je nach Einbausituation, wo eben häufig bei niedrigen Kellern oder wenn ich da Abgasrohre drüber hab oder so, hängen die relativ weit unten und ich kann mit

00:32:52: vier {...} einfachen Handgriffen ohne Werkzeuge das Display unten abklipsen, das Blech von oben abnehmen und dann oben anbringen, sodass ich dann eben nicht die

00:33:01: Knieschoner oder den Camping Klappstuhl brauche, den jeder Installateur heute in seinem Lieferwagen hat, weil er ansonsten damit nicht klar kam und dieses Ergonomie-Problem haben wir aus

00:33:12: Design-Perspektive konzeptionell mit den Ingenieuren

00:33:15: zusammen gelöst und möglich gemacht. - Also das heißt, dann bin ich doch auf dem richtigen Trip, aber die Steuerungseinheit

00:33:22: meiner Ölheizung ist leider, ist in meinem Haus, die ist von Viessmann. Das spielte schon eine Rolle, weil der, Installateur gesagt hat

00:33:31: "Jaja,

00:33:32: die Heizung im Großen und Ganzen ist nicht so toll, aber die Steuerungseinheit ist von Viessmann", und dann, weiter hat der gar nicht ausgeführt. {...} Heißt, die ist, die ist ja super. Das Problem ist, diese Steuerungseinheit haben mir drei Installateure schon zu erklären versucht. Meine Frau ist sehr fasziniert davon, dass es einen Knopf gibt, wo ein Sektglas drauf

00:33:51: abgebildet ist {...}, aber es ist uns beiden, obwohl wir beide durchschnittlich begabte Mitteleuropäer sind, ist es uns beiden noch nicht gelungen, ohne die Hilfe des Installateurs die Steuerungseinheit zu bedienen.

00:34:05: Auch nachdem wir Hefte, die dazu gehören, zur Hilfe genommen haben, das ist jetzt älter. Da hab ich das Gefühl, sowas

00:34:12: ist in der heutigen Zeit absolut ausgeschlossen. Das ist ein Unding, also das ist in sich ein Unding oder aber bin ich da falsch gewickelt? Sagen Sie: "Naja gut, das ist aufwendig, es wird eine Heizung gesteuert, das kann nun mal nicht einfach sein." - Viessmann

00:34:26: ist eine Handwerkermarke.

00:34:28: Also das heißt, unsere Kunden sind die Installateure und deshalb ist komplett nachvollziehbar, dass die Produkte der Vergangenheit eben dann auch

00:34:36: für einen schlüssigen Gebrauch in den Abfolgen des Installateurs und Fachhandwerkers entwickelt wurden. Das ist allerdings vollkommen erkannt, dass es jetzt nicht mehr um Heiztechnik geht bei Viessmann und auch nicht um

00:34:50: Gasbrennwertgeräte oder sowas, sondern dass unsere Produkte zu Systemen werden. Das heißt, wir denken jetzt viel mehr über die Wärme nach

00:34:59: und wie die zugängig wird und wie ich die auch zu meinem

00:35:03: Wohlgefallen dann eben verändern kann oder anpassen kann, wenn dann mal was nicht stimmt, wie ich mit Lüftung umgehe, wie ich Energie sparen kann und so weiter. Das heißt, unsere Geräte öffnen sich

00:35:14: durch dieses Systemwerden

00:35:16: absolut in Richtung Endkunde und ja, so ein Fall wie dass man jetzt beispielsweise die Speichertemperatur erhöht

00:35:26: von 62 dann besser auf 65 Grad, weil am Wochenende kriege ich ja Gäste oder sowas, das ist halt komplett Quatsch und das kann man von niemandem erwarten,

00:35:34: weshalb die neuen Interaktions-Modi, die wir dann abbilden, sowas sind wie dass das System eben ermöglicht einzustellen, am Wochenende kommen Gäste oder ich habe vielleicht einen Allergiker im Haus und das Lüftungssystem muss dann andere Anforderung haben oder

00:35:47: Zwischenfall, ich bin erkältet und dann passt sich die Temperatur im Badezimmer und die Luftfeuchtigkeit im Schlafraum dann eben automatisch daran an, dass

00:35:55: meine Schleimhäute und mein gesamter Körper sich dann eben schneller wieder regenerieren. - {...} Von welchem Gegenüber gehen Sie denn da aus, Herr Rose? Weil jetzt bin ich ja schon in meinem sechsten Lebensjahrzehnt und ich bin daran gewöhnt, dass Handwerker sagen "Lassen Sie die Finger davon! Das ist alles viel zu kompliziert! Machen Sie nichts kaputt!" {...}

00:36:13: Ich bin daran, an den Gedanken gewöhnt "Das ist alles nicht so einfach."

00:36:17: Jetzt weiß ich aber von jüngeren Leuten, dass die schon nicht verstehen können beispielsweise, warum man nicht seinen Personalausweis um

00:36:26: 23 Uhr

00:36:28: online einfach beantragen kann und zwar so, dass man es auch kapiert. Die haben ja eine ganz andere {...} Anspruchshaltung. Ist das schon was, was Sie eingepreist haben? Dass Sie sagen, ich kann heute niemandem mehr sagen "Das übersteigt deine Möglichkeiten, ruf einen an."

00:36:44: - Das ist genau die Differenzierung, die ich meine, dass wir eben nicht imstande sein werden, diese Gebrauchsgewohnheiten

00:36:51: weiter zu ignorieren, weil man eben irgendwie eine Form von Premium hat, mit einem Technik-Baustein, den man eben einfach ins Haus einbauen muss, weil die Gefahren dann einfach viel zu groß sind, dass es dann Absprung-Punkte gibt, wo dann jemand mit dem Ding kommt,

00:37:06: was sich dann viel einfacher installieren lässt. {...} Die große

00:37:11: Notwendigkeit, die wir nur sehen, ist die Installateure dabei mitzunehmen und das ist ziemlich schwierig. -  Erklären Sie das mal in der Praxis. Gibt es bei den Installateuren oder auch bei den Leuten, die bei Ihnen in der Firma in den

00:37:24: handwerklichen Bereichen arbeiten, gibt es bei denen ein ähnliches Verständnis dafür, dass heute alles simpel sein muss, dass alles verständlich und nutzerfreundlich sein muss? - Also die Installateure

00:37:34: fußen natürlich einen gewissen Teil ihres Geschäftsmodells darauf, dass sie eben deswegen angerufen werden

00:37:41: und eben nicht jeder Endkunde das bei sich zu Hause dann einfach selber wieder behebt. Soll heißen, wir können denen auch nicht ihr komplettes Geschäftsmodell abschaffen.

00:37:51: Dadurch dass wir jetzt sagen: "Wir bauen das Ding jetzt Plug-and-Play für jeden ähnlich wie die Waschmaschine, die schließe ich ja auch selber an.",

00:37:58: da kriegen wir dann direkt Probleme mit der Innung, dass wir eben einen großen Handwerkszweig und eine große Grundlage der

00:38:06: deutschen Arbeitnehmerindustrie damit zerstören, mit solchen Konzepten und geben dann eben denen, was wir B2C Ansatz nennen

00:38:16: mit denen gemeinsam. Ganz konkret heißt das, wenn wir z.B. ein neues Produkt entwickeln, dann gibt es Teile davon,

00:38:23: die einfach viel, viel einfacher gelöst werden können, also das ist dann eben gelernt, dass man mit acht Schrauben die Umwälzpumpe da hinten ausbaut.

00:38:29: Aber warum ist die dann nicht einfach mit einem ganz einfachen Drehverschluss, sodass man die da hinten raus kriegt? Und den Installateuren

00:38:35: rennen wir da in weiten Teilen eben dann auch offene Türen ein, weil die Fachkräftemangel bemerken. Nachwuchs ist in jedem, der ja oft auch Familienunternehmen

00:38:44: der Installateurspartner ein Riesenproblem

00:38:48: und gleichzeitig eben die Zeit. Also die haben alle volle Auftragsbücher, braucht sich keiner um Akquise zu kümmern, sondern ist eher so, dass die schon ablehnen müssen.

00:38:57: Und die sind in sehr, sehr vielen Fällen heilfroh, wenn mit Hilfe von digitalen Services oder mit vereinfachter Installation oder auch dem Ein- und Ausbau von Innenkomponenten,

00:39:07: Dinge schneller und einfacher funktionieren.

00:39:09: Jetzt haben Sie vorhin schon gesagt, wie das war, als Sie sich die Firma angeguckt haben und haben die Biogasanlage gesehen. Sie haben gesehen, dass da aufgeforstet wird, damit die CO2 Bilanz

00:39:18: einigermaßen stimmt oder sich sogar das Kyoto Klimaprotokoll anpasst. Inwieweit sehen Sie sich insgesamt in der Pflicht, weil

00:39:26: einer der größten CO2-Emittenten

00:39:29: in Deutschland ist das Heizen und die mangelhafte Dämmung von Privathaushalten. Inwieweit sehen Sie sich da in der Pflicht, dass Sie, dass sie da was anbieten müssen oder sagen Sie, man könnte auch sagen "Das könnte ich mir vorstellen, warten wir erstmal ab, wie sich das im Großen und Ganzen entwickelt und dann reagieren wir darauf."

00:39:43: Also massive Notwendigkeit und auch Verpflichtung schreibt sich Viessmann da gesamthaft auf die Fahne.

00:39:51: Es gibt ja auch eine Menge Lobbyarbeit von unserer Seite hier auch in Berlin

00:39:56: vertreten und der Martin Viessmann, der ist dafür bekannt, dass er Frau Merkel auf den "schlafenden Riesen"

00:40:05: private Wärmeerzeugung aufmerksam gemacht hat. - Private Wärmeerzeugung, was ist damit gemeint? - Dass Räume erwärmt werden, um die Temperatur

00:40:14: gegenüber einem kalten Äußeren abzugrenzen, also heizen. Einfach, dass man einen beheizten Wohnraum braucht.

00:40:21: Das ist ein CO2-Maß, das kommt ja immer drauf an, was man da rein- und rausrechnet, aber wir gehen immer mit so einer Größe zwischen

00:40:27: 30 und 40 % um, die wirklich Anteil am gesamten CO2-Ausstoß der Bundesrepublik und im Grunde der gesamten nördlichen Hemisphäre hat.

00:40:37: Und der Weg, den wir da gehen, um dieser Verantwortung zu entsprechen, ist halt eben insbesondere die CO2-Effizienz in unseren Standorten

00:40:45: zu, zu optimieren

00:40:48: und auf der anderen Seite eben, die Effizienz und CO2-Performance unserer Geräte eben auf ein absolutes Minimum zu

00:40:57: entwickeln. - Ist das jetzt nicht andersrum für Sie auch jetzt viel relevanter? Weil das sagen ja auch immer wieder Leute. Zum einen geht's darum, den Klimawandel oder den Anstieg der Temperatur zu begrenzen, wenn das irgendwie gelingt und zum anderen sagen dann auch wieder andere Leute, muss man sich darauf einstellen, was neue Gegebenheiten sind, beispielsweise heißere Sommer. Also müssen Sie dann nicht auch über Kühlen und sowas nachdenken? - Tun wir,

00:41:19: also auch Lüftung ist ein Thema, dass wir jetzt

00:41:25: als sehr, sehr relevant mittreiben und Kühlen ist ja das Spannende, weil damit eben warme Luft und kalte Luft zuführbar wird und wir sind eben auch dabei, über Konzepte wie das

00:41:38: Zero {...} das ist jedenfalls ein Konzept, dass wir in Muster-Supermärkten mit Aldi zusammen aufgesetzt haben, wo

00:41:47: die Kühlleistung, die für die Kühlregale notwendig ist und für die Truhen und die Schränke und so weiter,

00:41:54: {...} dass dessen Abwärme genutzt wird, um Betriebsräume zu beheizen. Und das ganze dann von Photovoltaik Paneelen betrieben auf dem Dach, also durch Sonnenenergie,

00:42:04: führt dann zu einem quasi autarken Energiegebilde, dass gerade auch die Abwärme, die normalerweise dann eben mitverantwortlich wäre für Klimaerwärmung, da dann eben genutzt wird, um Heizleistung einzusparen und so weiter. Also da gibt's

00:42:18: ganz, ganz viele Konzepte und wenn die Winter dann irgendwann so warm sind,

00:42:22: dass wir ja nicht mehr heizen müssen, wird sich bis dahin sicherlich das Geschäftsmodell auch maßgeblich verlagert haben.

00:42:31: Jetzt haben Sie gesagt, was das bedeutet, Design in dieser Dimension zu betreiben und vor allem zu begreifen als

00:42:40: Austausch zwischen dem Kunden und dem Hersteller und dem Gerät selber.

00:42:46: Es ist aber wohl auch so, dass Sie das unmittelbare Gestalten auch nicht lassen können, weil Sie immer noch mit Möbeln zu tun haben. - Ja, das stimmt. Also privat

00:42:55: gestalte ich schon das ein oder andere noch nebenher

00:43:00: und da das ja auch so was ist wie ein Handwerkszeug, also ein 3D-Programm zu bedienen oder dann auch in dem, in dem grafikgestalterischen Programm sich zu bewegen, ist es was, was ich auch gerne mir einfach ein Stück weit erhalte

00:43:16: und mir dann immer wieder mal kleine oder größere Projekte suche, da gestalterisch tätig zu sein.

00:43:21: Ist das nicht letztendlich, gerade wenn man so über den handwerklichen Zweig kommt wie Sie, macht das eigentlich letztendlich glücklicher, wenn man dann selbst sieht, das habe ich gemacht, {...} der Stuhl ist von mir.

00:43:34: Ich habe,

00:43:37: also ich wurde neulich gefragt, was für mich ein optimales Designbeispiel wäre. Was wäre denn super gut gestaltet? Und ich habe die Google Seite

00:43:45: genannt und da ist dann natürlich die Frage "Wieso denn jetzt die Google Seite?" Das ist doch nur eine weiße Seite mit ein paar bunten Buchstaben drauf und dann einer Zeile.

00:43:54: Und das meint eben genau diese Art von Gestaltung, die eben perfekt für das ist, was man gerade vorhat. Also die ist das Zugangstor zum

00:44:04: zu dieser, zu dieser riesen Datenmenge, auf die wir jetzt alle zugreifen und

00:44:10: ich glaube, in diesem handwerklichen Umfeld zu arbeiten oder auch mit Endkunden zu arbeiten, die Viessmann eigentlich

00:44:15: im Wesentlichen kennen, wenn sie es entweder im Keller haben oder dann genervt sind, weil da irgendwann mal die Heizung ausgefallen ist oder sowas, wenn man da punkten kann, indem man sagt

00:44:27: "Wir haben eine Interaktion gestaltet, die

00:44:30: dir Stress erspart, die nicht nervt vielleicht mal als Minimalziel." Und ich würde auch sagen Google begeistert jetzt keinen, aber

00:44:38: so von der Sache, also man sieht halt diese Homepage und sagt halt "Ja, und? Google ist doch normal" oder so. Wenn ich dann merke, ja genau, gab's vorher aber nicht und das ist genau die Designarbeit, die wir als Team da geliefert haben, damit das jetzt eben genauso normal ist und du das so selbstverständlich nutzt,

00:44:55: dann haben wir irgendwie als Team so einen Erfolg beim Installateur oder beim Endkunden. - Das ist aber insofern auch ein gutes Beispiel, man verbindet mit Google bunt,

00:45:03: also man verbindet damit Farbe und das ist natürlich dann der absolute, höchste Schritt, wenn

00:45:10: der Firmenname zum Verb wird, dass man etwas googelt, statt sagt: "Ich gebe den Begriff in die Suchmaschine ein." Gibt es denn für Sie,

00:45:19: also abseits davon, dass das natürlich eine fordernde Sache ist, wenn man das Design anleitet bei so einem, wie Sie geschildert haben, Großunternehmen wie Viessmann, gibt es so eine Sache, wo Sie sagen, das ist

00:45:28: aber tatsächlich noch meine große Ambition? Automobilindustire, haben wir gelernt, das hatten Sie, aber da gibt's {...} das, was Ihnen daran nicht gefällt, aber

00:45:36: würden Sie sagen, da ist so eine große Herausforderung? - Ja, also es gibt ganz vieles. Ich bin privat Musiker z.B.

00:45:43: Ich spiel total gerne mit meinem Kompagnon auf größeren und kleineren Konzerten. Wir planen Anfang Oktober jetzt auch eine kleine Tour und ich habe parallel

00:45:56: 1-2 Aktivitäten, wo man mit Freunden gemeinsam versucht, in den anderen Sparten mit einer Markengründung oder sowas Fuß zu fassen und

00:46:04: also ich habe das Gefühl, die Herausforderungen, die gehen nie aus. Also wenn ich jetzt nochmal studieren könnte, weiß ich gar nicht, was ich machen würde. Vielleicht

00:46:11: Chemie oder dann noch was soziales oder so, also ich {...} kann mich immer für sehr, sehr viele neue Bereiche begeistern. Das ist dann ja

00:46:21: eben aber auch ein sehr, sehr spannendes Umfeld, weil einerseits die Komplexität von B2B, vom Handwerk, da hat man einfach keine Ahnung von, mal abgesehen davon, dass man von Heizung auch

00:46:29: keine Ahnung hat, außer macht warm oder so, ja. Was Vorlauf und Rücklauf heißt, wird ja die meisten schon überfordern und das sind bei uns halt so

00:46:38: Gesetze, Begriffe, wo ich mich dann nach ein paar Wochen endlich mal getraut habe, nachzufragen und von dieser technischen Komplexität ab,

00:46:44: ist in der Interaktionsqualität so wahnsinnig viel Potential, Verbesserungen zu schaffen, ja, dass das so schnell nicht langweilig werden dürfte.

00:46:57: Das wünsche ich Ihnen Herr Rose, vielen Dank! Moritz Rose war zu Gast.

00:47:00: Music.

00:47:08: Sie hörten den Podcast von ndion, der Online-Plattform des Rat für Formgebung.

00:47:13: Music.

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